Der BERG

Ein besonderer Weitblick

Hier begegnen sich zwei Länder. Jenseits der Nordflanke beginnt die Tschechische Republik. Was der Eiserne Vorhang lange trennte, das wächst als vereintes Europa wieder zusammen. Wo früher Handelswege für Kontakte und kulturellen Austausch sorgten, da sind es heute die Straßen und auch die Wanderwege.
Am Lusen begegnen sich die Menschen wieder in Freiheit und mit Verständnis. Hier wächst aus zwei Nationalparken ein schönes, wildes Stück Böhmerwald auf. Der Berg ist mitten drin ein Mittelpunkt mit besonderem Weitblick.

Höllische Entstehungsgeschichte

Aus dem Glutofen des Erdinneren stiegen die granitenen Blockmeere vor Jahrmillionen herauf. Aber erst musste noch das darüber liegende Variszische Gebirge vom harten Biss der Zeit abgetragen werden. Das war einmal 600 Kliometer lang und bis zu fünftausend Meter hoch. Übrig blieben aufragende Felsspitzen, die Wasser und Frost zu den Steinblöcken sprengte, wie wir sie heute kennen. Dieser Prozess setzt sich fort. Aber Eile ist nicht geboten. Ein paar tausend Menschenzeitalter wird der Lusen schon noch halten. Wer eine flottere Erklärung für den Lusen haben will, der kann sich bei den Sagen bedienen, die sich um ihn ranken. Der Teufel soll mit dem Steinhaufen seinen Schatz bedeckt und versteckt haben. Oder hat er eine gigantische Schubkarre voller Steine geschoben, mit dem er den Weg in die Hölle pflastern wollte? Ein Mönch sei ihm entgegengetreten. Da habe er aus Angst vor dem Kreuz die Ladung hingeworfen, wo sie heute noch als Haufen namens Lusen liege.

Touren & Anfahrt

Viele Wege führen auf den Lusen

Einige sind auch ganz besonders. Nicht umsonst ist der Lusen der vermutlich
beliebteste Hausberg mindestens des Grafenauer und Wolfsteiner Landes.

Anfahrt

Der kürzeste Weg zum Gipfel startet am Parkplatz an der „Waldhausreibe“. Der ist aber schnell überlastet und die Zufahrt zudem zeitlich begrenzt. Mit den Igelbussen ist er tagsüber aber auch ohne Auto stressfrei zu erreichen. Mehr Infos:
www.bayerwald-ticket.com/igelbusse-im-rachel-lusen-gebiet

Die Igelbusse bringen tagsüber Wanderer bis zur Waldhausreibe oder von einem anderen Zielpunkt zum Ausgangspunkt zurück. Vom P+R in Spiegelau zum Lusen, rüber zum Rachel oder nach Finsterau – und per Bus wieder zum Ausgangspunkt – wird so möglich.

Unser Tipp

Faszinierender als der einfachere Winterweg ist der Aufstieg am „Sommerweg“ an Glasarche vorbei und dann über Hunderte aus Natursteinen gelegten Treppen hinauf. Die „Himmelsleiter“ hat ihren Namen zu Recht, weil sie erst direkt vor dem Gipfelkreuz endet. Darüber ist nur noch Himmel.

Ortsunkundigen Wanderern geben die Touristinformationen ringsum gerne Tipps dazu, wie von belebteren Pfaden – aber dennoch naturschutzgerecht – abgewichen werden kann. Biker, Reiter und Skifahrer sind am Lusen nicht erlaubt. Wanderer können im Winter die Abfahrt aber auch per Schlitten beschleunigen. Zu beachten ist aber: Rücksicht nehmen, es nicht übertreiben und stets den Spaß vor das Risiko setzen.

Weitere Wege zum GipfelGlück

Von Waldhäuser aus ist es ein kleines Weilchen weiter zu gehen.
 Die Fredenbrücke mit Parkplatz bietet noch ein Stückchen tiefer den besonders malerischen Einstieg entlang der Kleinen Ohe, über Martinsklause und Teufelsloch zur Glasarche und dann die Himmelsleiter hinauf.


Am Finsterauer Lusensteig geht es ab dem Parkplatz Schwarzachbrücke von Finsterau über das Marktfleckl hinauf.
Selbst vom Nachbarberg Rachel hin und herüber gibt es Wege, wenn auch eher für die Wanderindividualisten mit Leidenschaft für Natur und Ruhe. 
Ein „Königsweg“ am Goldsteig über Rachel zum Lusen und weiter nach Mauth, der ist dann auf alle Fälle die Übernachtung dazwischen wert.

Weitere Touren auf:
www.bayerischer-wald.de/aktivitaeten/wandern/bergwanderungen/touren-auf-den-lusen