Umfangreiche Baumaßnahmen vom Dach bis zum Keller erfolgreich abgeschlossen – zweite Generalsanierung in der Geschichte der beliebten Gipfeleinkehr wurde gefeiert.
Das Lusenschutzhaus wurde in den Jahren 1936-1938 von Mitgliedern des Bayerischen Wald-Vereins Sektion Grafenau erbaut und befindet sich seitdem auch im Besitz der Sektion, die für die Verpachtung und Erhaltung der beliebten Gipfeleinkehr verantwortlich ist. In den zurückliegenden Jahrzehnten wurde das Granithaus regelmäßig saniert. Zum Abschluss der zweiten Generalsanierung in der Geschichte des Lusenschutzhauses hatte Sektionsvorsitzender Hans-Ulrich Wiedemann am 11. Juli 2024 Gäste aus Politik und Wirtschaft, Vertreter der ausführenden Firmen und Sponsoren, des Nationalparks Bayerischer Wald sowie der Kirchen in das Schutzhaus geladen. Sektionsvorsitzender Hans-Ulrich Wiedemann streifte in seiner Begrüßungsrede kurz die Entwicklung des von 1936 bis 1938 erbauten Lusenschutzhauses ab den 1960er Jahren. Die größten Meilensteine waren dabei die Verlegung der Stromleitung ab Waldhäuser, eine ausreichende neue Wasserversorgung durch Quellfassung und Hochpumpanlage zum Lusen und die erste Generalsanierung 1995/96: Damals wurden unter anderen die Toiletten in das Untergeschoß verlegt und der Anbau für die Küche erstellt. Kostenpunkt dafür zirka 760.000 DM. Für die zweite Generalsanierung 2021/22 hat man 380.000 EUR brutto investiert. Dabei wurde der Keller komplett energetisch saniert, die WC-Anlagen erneuert, drei Duschen und Lagerräume eingebaut sowie die Heizung und Warmwasser-Erzeugung auf Solarenergie und Pelletsheizung umgestellt. „Das Lusenschutzhaus ist ein Juwel. Es ist für uns Erbe und Verpflichtung, dieses weiterhin nicht nur zu erhalten und zu bewahren, sondern immer wieder zu neuer Blüte zu führen“, erklärte Wiedemann bei seiner Rede und bedankte sich für den tatkräftigen Einsatz der lokalen Handwerks-betriebe, die unter erschwerten Bedingungen ihre Arbeit verrichten mussten sowie für die Unterstützung der Sponsoren und bei dem Hüttenwart Rainer Blöchinger für die Bauleitung.
Landrat Sebastian Gruber, Präsident des Bayerischen Waldvereins, gratulierte zu der gelungenen Sanierung und sagte über das Lusenschutzhaus: „Es ist a Fleckerl Hoamat! Auch die Menschen, die nicht aus der Region sind, identifizieren sich mit diesem Ort“. Nationalparkleiterin Ursula Schuster gratulierte der Sektion für das Engagement, das Haus stets so gut zu erhalten. „Das Lusenschutzhaus steht im Kerngebiet und ist für den Nationalpark ein wichtiger Ort. Ich wünsche Ihnen, dass das Haus ein Haus der Begegnung und des Schutzes bleibt“.
Markus Kerner, Geschäftsführer des Bayerischen Wald-Vereins, überreichte Hans-Ulrich Wiedemann eine Glückwunschurkunde zur gelungenen Sanierung, von Landrat Gruber gab es ein Aquarell mit Landkreiswappen und von der Geistlichkeit ein Glaskreuz. Msgr. Kajetan Steinbeißer (seit 1985 auch Mitglied in der Sektion Grafenau) und Pfarrerin Sonja Schuster segneten das Lusenschutzhaus sowie die sanierten und neu entstandenen Räume unter anderen mit den Worten: „Lass uns von hier die Schönheit der Schöpfung erleben.“
Lusenwirt Dietmar Rankl verwöhnte die rund 40 geladenen Gäste kulinarische mit einem exzellenten Schweinebraten und die „Hoamatlandler“ mit Florian Köhl an der Steirischen, Sebastian Lindner am Kontrabass und Max Ranzinger an der Gitarre, sorgten für gemütliche Sitzweilmusik in der Gaststube und auf der Terrasse des Lusenschutzhauses bis in die späten Abendstunden. Die laue Sommernacht nutzten einige der Gäste für ein Sonnenuntergangerlebnis am Lusengipfel. Einige übernachteten im Lusenschutzhaus, um die neuen Duschen zu testen und am nächsten Morgen einen beeindruckenden Sonnenaufgang zu erleben.
(Fotos/Text: Roswitha Prasser)