Die Eisenbahn fährt unter dem Lusenschutzhaus vorbei
Kulturausflug des Waldvereins Grafenau mit der Waldbahn nach Bayerisch Eisenstein. Beeindruckende Führungen durch die NaturparkWelten und die Galerie „Kunsträume grenzenlos“
Grafenau/Bayerisch Eisenstein (oi). Für den jüngsten Kulturausflug des Bayerischen Wald-Vereins Sektion Grafenau organisierte Kulturwartin Roswitha Prasser eine Fahrt mit der Waldbahn von Grafenau nach Bayerisch Eisenstein mit Besichtigung der NaturparkWelten im Grenzbahnhof und des Galeriehauses „Kunsträume grenzenlos“. Nach einer knapp einstündigen Zugfahrt mit Umstieg in Zwiesel empfing Diplom-Forstwirt Hartwig Löffelmann, Geschäftsführer des Naturparks Bayerischer Wald, die 23 TeilnehmerInnen am Grenzbahnhof in historischer Eisenbahnuniform und führte die Gruppe durch die fünf verschiedenen Ausstellungsebenen, die die Vielfalt des Naturparks Bayerischer Wald informativ und eindrucksvoll veranschaulichen: Naturpark Bayerischer Wald, Europäisches Fledermausmuseum, Ausstellung „König Arber“, das Ostbayerische Skimuseum und die Ausstellung zur Geschichte der Eisenbahn mit dem Highlight der größten Modelleisenbahn Ostbayerns im Dachgeschoss. Nachgebaut wird dort das „Grüne Dach Europas“ auf 260 Quadratmeter im Maßstab 1:87. Sogar der Lusengipfel mit Kreuz und das Lusenschutzhaus wurden dort mit viel Liebe zum Detail in die Landschaft integriert, zur großen Freude der anwesenden Vereinsmitglieder, da das Lusenschutzhaus ja auch der Sektion Grafenau gehört.
Nach vielen Eindrücken und spannenden Geschichten im stattlichen Gebäude des Grenzbahnhofs kehrten die Ausflügler in der gemütlichen Schmugglerhütte ein. Nach der kulinarischen Stärkung ging es dann in das Galeriehaus „Kunsträume grenzenlos“. Das am Anfang der 20er Jahre erbaute und lange leerstehende Postamt wurde 2010 auf eine private Initiative hin zu einem Kunstausstellungshaus nach modernen Ansprüchen umgebaut. Ende Juli 2013 öffneten die „Kunsträume grenzenlos“ ihre Pforten – ein wichtiger Baustein zur Belebung der Bahnhofstraße und zur Förderung der Kunst in Bayern und Tschechien. Auf drei Etagen mit rund 700 Quadratmeter Fläche werden dort in einer Dauerausstellung und wechselnden Sonderausstellungen Werke von zeitgenössischen Malern, Grafikern, Bildhauern und Glaskünstlern präsentiert. Kurator Fritz Bauer informierte die Waldvereinsmitglieder über die Entstehung dieses weit über die Grenzen hinaus bekannten Kunstzentrums und führte sie durch die Dauerausstellung sowie durch die Sonderausstellung „Weibliche Perspektiven“. Schwer beeindruckt von dem, was Grenzbahnhof und Galeriehaus an historischen und kulturellen Schätzen in jeglicher Hinsicht zu bieten haben, ging es mit der Waldbahn am späten Nachmittag wieder zurück nach Grafenau.